Liebe Andrea,
Ja, manche Lehrer haben tatsächlich interessante Aufsatzkriterien. Besonders bei Wortwiederholungen spießen sie sich oft mit meinen. Ich mag nämlich Wortwiederholungen, wie du sicher weißt. Warum auch nicht? Wenn es ein wichtiges Wort ist, darf es doch ruhig immer wieder und wieder und wieder kommen ...
Ich würde jedenfalls lieber siebzehnmal "Meine Mama" schreiben als auch nur ein einziges Mal "die Frau, die ich meine". Naja, kennst du ja alles.
Klingt jedenfalls schön, was du über deine Kindertexte schreibst! Das wird sicher ein wunderschönes Buch!
Ich habe ja noch immer keine Zeit zum Schreiben. Was aber nicht heißt, dass ich keine Zeit hätte, um mich über das Schreiben zu ärgern. Nein, nicht über das Schreiben. Sondern über den Schreibbetrieb!
Wofür ich nämlich auf jeden Fall Zeit hätte, wäre eine nette kleine e-mail, in der steht: "WIr freuen uns, Ihnen nun endlich den Vertrag für Ihr Buch XY schicken zu dürfen!" Oder auch nur "Wir freuen uns, Ihnen mitzuteilen, dass wir ernsthaft daran denken, Ihnen nun bald doch einen Vertrag für Ihr Buch XY zu schicken". Oder wenigstens "Wir haben wieder einmal darüber gesprochen, Ihnen eventuell bald einen Vertrag für Ihr Buch XY zu schicken." Zur Not würde mir auch ein "Halten Sie durch! Wir sind zwar noch nicht ganz sicher, aber vielleicht bekommen Sie doch tatsächlich einen Vertrag für Ihr Buch XY!" reichen.
Aber was kriege ich? Nichts! Im besten Fall eine Abwesenheitsnotiz! Und dann wieder: Gar nichts. An manchen Tagen habe ich echt das Gefühl, die Buchwelt ignoriert mich absichtlich. Was heißt, die Buchwelt. Die Welt. (An anderen Tagen melden sich dann wieder alle gleichzeitig, aber davon habe ich JETZT genau gar nichts!)
Und das Schlimme ist: Ich bin eignentlich nur glücklich, wenn etwas passiert. Ich bekomme gerne mails, ich liebe es, wenn mein Telefon läutet, ich mag es, wenn man mich etwas fragt. Und ich hasse es, wenn mir mein e-mail Programm sagt "Sie haben keine neuen Nachrichten": Da fühle ich mich echt persönlich gekränkt.
Aber bitte, dann ignoriere ich die Welt eben auch. Dann lese ich eben jetzt ein Buch und schalte meinen Computer einfach ab. Das haben sie jetzt davon!
Und falls du was von mir willst: Du weißt ja, wie du mich erreichst!
Alles Liebe!
Saski
Nachtrag einen Tag später:
Wie das Leben so spielt: Da komme ich nach Hause und finde im Postkasten einen dicken Umschlag mit 20 Briefen von lauter Viertklasslern, die mein Buch "Mamas Liste" gelesen und ganz toll gefunden haben ... Und einen zweiten Umschlag, in dem mir berichtet wird, dass die Kinder eines Kindergartens in Linz "Bei drei auf den Bäumen" innig lieben ... Und dann kriege ich auch noch tatsächlich die mail vom Verlag. Die wegen dem Vertrag, du weißt schon. Nur dass leider drinsteht, dass das mit dem Vertrag nun doch nichts wird, auch wenn das ganz furchtbar schade wäre ... Tja, so ist es, das Autorenleben. Mal toll und mal nicht ganz so toll.
Bis bald!
Saskia